Internationale Berühmtheit für Tief Ahmet – über eine Milliarde Reichweite für Diversität (27.01.2021)

Die Kampagne #Wetterberichtigung neigt sich dem Ende zu: Insgesamt 13 Wetterpatenschaften wurden für die ersten Wochen 2021 gesichert und mit migrantischen Namen versehen. Damit wollten die Neuen Schweizer Medienmacher*innen (NCHM*) gemeinsam mit Initiativen aus Deutschland und Österreich die Vielfalt in der Bevölkerung sichtbar machen. Unsere letzten migrantisch getauften Hochs und Tiefs Goran, Jussuf, Dragica und Chana werden bald ersetzt durch Malte, Peter, Elke und Gisela.  

Das Wetter zieht weiter, aber die Forderungen bleiben: Medien müssen die Vielfalt in der Gesellschaft stärker sichtbar machen. Sie sollten endlich den internationalen Diversity-Standards entsprechen.  

Alle grösseren Medien in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie einige im englisch-sprachigen Raum sowie in der Türkei haben über die Aktion berichtet. Eine Analyse von Medienberichterstattung und Reichweitendaten hat ergeben: Die Kampagne #Wetterberichtigung hatte insgesamt eine Reichweite von mehr als einer Milliarde. Und sie hat eine Debatte ausgelöst. Politiker*innen, Künstler*innen, gesellschaftspolitische Aktivist*innen und andere haben sich zur mangelnden Repräsentation von Menschen aus Einwandererfamilien geäussert. Der Hashtag #Wetterberichtigung wurde zu einem der grossen Trends auf Twitter. 

Die Neuen Schweizer Medienmacher*innen unterstreichen zum Abschluss der Kampagne die wichtige Rolle von Medien für die Sichtbarkeit und Teilhabe. Deshalb fordern sie gemeinsam mit den Neuen deutschen Medienmacher*innen und Kolleg*innen aus Österreich:  

  1. Medien sollten mit Diversity-Checklisten arbeiten und auch nicht-weisse Menschen zeigen. Bei jedem Thema, in jeder Sendung. 
  1. Medienhäuser sollten eine Diskussion darüber führen, wie sie die Vielfalt in ihren Redaktionen steigern können. Die NCHM* halten dabei die Einführung von Quoten für eine mögliche Lösung.    

Einen neuen Ansatz braucht es auch beim Personal: In den deutschen Medien liegt der Anteil an Journalist*innen mit Migrationshintergrund bei schätzungsweise 5-10 Prozent. In der Schweiz dürfte die Zahl sogar noch tiefer liegen. Das zeigt: Guter Vorsatz allein reicht nicht. Im anglo-amerikanischen Raum wird längst mit selbstverpflichtenden Quoten und Checklisten gearbeitet. Wir fordern, dass es auch in deutschsprachigen Ländern zum Standard wird, Diversität beim Personal wie bei der Produktion immer im Blick zu haben.  

Kontakt für Medienanfragen 

Anna Jikhareva (078 301 77 30)  / Sara Winter Sayilir (076 327 76 14) 

Hintergrundinformation zur Kampagne #Wetterberichtigung 

Die Wetterpatenschaften wurden durch Spenden finanziert. Die Kampagne war eine Idee des Kreativteams Goran Golik und M. Alexander Trybus aus Österreich, die die «#Wetterberichtigung» zusammen mit Ketchum Publico kreativ umgesetzt und uns auch bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt haben. Die technische Umsetzung verdanken wir october-labs.de und xerc.de. Alle Beteiligten haben pro bono mitgewirkt. Herzlichen Dank dafür! 
 
Weitere Infos unter: wetterberichtigung.org